Mit der Überschrift haben wir bereits eine ganz spezielle Eigenheit der 2,6 Kilometer langen Rennstrecke genannt. Denn vom Start weg geht es zunächst wirklich bergab zum bekannten „Brückchen“, der ersten ultimativen Mut- und Schlüsselstelle des 45.Homburger ADAC Bergrennens „Karlsberg Rennen“, das die Fahrer vom Saarland aus durch selektive Kurven nach Rheinland-Pfalz schickt. Was auf der Piste so alles abgehen wird, das will das Berg-Zeitnahme Team rund um Thomas Stoll 2018 ganz besonders transparent machen. „Außer den Werten reine Fahrzeit, Tempo auf der Ziellinie und der Durschnittsgeschwindigkeit, die wir ja schon immer ermittelt haben, wollen wir eine Speedmessung am Brückchen vornehmen. Da deshalb dort ohnehin ein weiteres Lichtschrankenpaar aufgestellt wird, können wir die Strecke obendrein noch in zwei Sektoren aufteilen und auch diese Splitzeiten erfassen und darstellen. Dadurch erhalten alle Fahrer die Möglichkeit, ihre Leistungen zu analysieren und diese mit den Werten ihrer Konkurrenten zu vergleichen. Außerdem bekommen die Streckensprecher damit hochinteressante Fakten und Daten geliefert, die sie den Rennbesuchern aufbereiten und vermitteln können“ berichtet uns Thomas Stoll. Ergänzend fügt er noch an: „Voraussetzung für das Gelingen dieses Vorhabens ist allerdings die technische Umsetzbarkeit an der Strecke.“ Damit meint er zum Beispiel die Sende- und Empfangsmöglichkeiten für die benötigten Funksignale, aber auch in diesem Punkt ist Thomas optimistisch eingestellt.
Zugegeben, auf den allerersten Blick sieht das nicht unbedingt nach riesengroßer Beteiligung aus. Setzt man aber die die Zahl der KW Berg-Cup’ler ins Verhältnis zum Gesamtfeld, dann verschiebt sich das Bild. 125 Fahrzeuge werden im Ötscherland an die Startlinie der Steinleiten-Rennstrecke rollen. 28 davon bewerben sich um die Österreichische Berg Staatsmeisterschaft für historische Automobile, 97 gehören in die Abteilung der aktuellen Renner. Fast ein Viertel davon steuert der KW Berg-Cup bei. Der Anteil in den einzelnen Klassen ist dabei unterschiedlich. Er reicht von über 50 Prozent bei den 1400ern bis hin zu einem Viertel in der in Österreich nicht weiter aufgeteilten Klasse über 2000 Kubikzentimeter. Wie in den Jahren zuvor werden zwei Dinge auch das „20. Int. Bergrennen St. Anton…dass sich ein für die Unterbringung von Streckensprechern geeigneter Kleinbus durchaus per Zufall im Umfeld von Rennpisten finden lässt. So geschehen ist dies zum Beispiel beim Bergpreis Schottenring. Als sich dort vor dem Trainingsbeginn herausstellte, dass ein entsprechendes fahrbares „Speakerhüsli“ wegen eines Terminengpasses nicht zur Verfügung stand, erinnerte sich Brigitte Kohl an einen VW Bus, an dem sie beim morgendlichen Anmarsch zum Startbereich mit ihrem Uli vorbeigegangen war. „So etwas wäre doch ein optimaler Sprecherbus“ meinte sie da noch zu Uli, was dieser prompt bestätigte. In dem Moment, in dem Brigitte ihre zufällige Entdeckung an die Organisatoren weitergab, hellten sich deren Minen sofort auf. Denn das erwähnte Fahrzeug gehörte zu einem am Start eingeteilten Sportwart, der ihn – flugs mit einer Bierzeltgarnitur ausgestattet – freundlicherweise spontan als Top-Arbeitsplatz zur Verfügung stellte.
…dass in Eichenbühl dieses Jahr anscheinend äußerst fleißig geheiratet wird. Da in der unterfränkischen Ortschaft einige aktive KW Berg-Cup’ler zuhause sind, ringen diese nach dem passenden Kompromiss zwischen Hochzeits- und Bergterminen. Denn sie möchten weder die Hochzeiten von Freunden verpassen noch auf wichtige Punkte zum KW Berg-Cup verzichten. Dazu haben sie unterschiedliche Lösungen gefunden. Stefan Winkler hat sich beispielsweise Thomas Kohler als Teampartner geangelt. Sophia Faulhaber und Nils Abb bevorzugen das Dasein als Pendler. Was die beiden am Schottenring dazu veranlasst hat, nur an den zwei obligatorischen Pflichttrainingsläufen teilzunehmen. Um so am Samstag frühzeitig nach Eichenbühl zum Feiern los düsen zu können.
…dass sich Ralf Kroll beim 15. Bergpreis Schottenring selbst ein kleines Handicap auferlegt hatte. Er setzte sein Silver Car S2 G Evo mit einer zu langen Übersetzung und nicht mehr wirklich frischen Reifen ein. Dennoch holte er sich Gesamtplatz vier und markierte eine schnellste Zeit von 1:22,289 für die 3,033 Kilometer lange Strecke im hessischen Vogelsbergkreis.
…dass sich Uli Kohl in Schotten über einen seltenen Gast in seinem Sprecherbus freuen durfte. Dabei handelte es sich um den ehemaligen sehr erfolgreichen Berg-Europameisterschaftsteilnehmer und jetzigen Top-Slalompiloten Rainer Krug. Die Idee, mal wieder Bergluft zu schnuppern, war am Rande der Deutschen Slalom-Meisterschaftsläufe nur eine Woche zuvor in Eggenfelden-Zainach entstanden, an denen Rainer Krug mit seinem BMW M3 E36 teilgenommen hatte. Rainer staunte im Laufe seines Besuches über einige Veränderungen im Vergleich zu seiner aktiven Gipfelsturmzeit und nutzte die Gelegenheit, um mit mehreren alten Weggefährten angeregt zu plaudern.
Natürlich tritt diese starke KW Berg-Cup Abordnung die Reise ins malerische Heilbad Heiligenstadt nicht nur wegen der Annehmlichkeiten des in der Stadt gelegenen, voll asphaltierten Fahrerlagers an. Auch wenn sich die Ausschreibung zum Teil wie ein Reiseprospekt liest und damit wirbt, dass sich im Stellplatz der Bergrenner, Zelte und Wohnmobile eine Gaststätte, ein Supermarkt, eine Bäckerei sowie eine Tankstelle befinden, so geht es doch primär ums „23. Int. ADAC Ibergrennen“. Dieses steht bei den aktiven Gipfelstürmern hoch im Kurs. Freundlicher Umgang miteinander und ein flüssiger Ablauf der Veranstaltung werden unter andrem als Gründe dafür genannt, dazu eine reibungslose Organisation. In dem Team, dass hinter den Kulissen für diese sorgt, hat es im Sommer Veränderungen gegeben. Hermann Ludolph, der bisherige Chef, hatte seinen Posten zur Verfügung gestellt. Als Nachfolger fanden sich vier junge Rennsportfreunde, die sich nun hauptverantwortlich um die Geschicke des Ibergrennens kümmern. An ihrer Spitze steht mit Sascha Herz einer, der dieLiebe Aktive,
am morgigen 01.06. ist Nennungsschluß für das diesjährige Ibergrennen in Heilbad Heiligenstadt.
Wer noch nicht genannt hat sollte dies schleunigst nachholen: https://www.tw-sportsoft.de/ADAC_Ibergrennen_2018/TW_ON_Nennung.php
Auf sie alle und auf die weiteren 88 genannten Teilnehmer warten in Südthüringen am nächsten Wochenende hochselektive 33 Kilometer, aufgeteilt in je drei Trainingsund Wertungsläufe. Der Ort der Handlung ist ein top asphaltiertes und abgesichertes 5,5 Kilometer langes, forderndes Teilstück der L1027 von Bad Liebenstein hinauf bis zum Glasbachstein. Los geht’s sowohl am Samstag (Training) wie auch am Sonntag (Rennen) jeweils ab 8:30 Uhr. Am Ende des Renntages folgt etwa 45 Minuten nach der letzten Rückführung die öffentlich zugängliche Siegerehrung auf dem Marktplatz mitten im Fahrerlagerort Steinbach, die sicher der abschließende Höhepunkt des „23. Int. ADAC Glasbachrennens“ sein wird. Die freundlich offene Art und Weise, mit der die Steinbacher den Berg-Tross aufnehmen, ist jedes Jahr erneut beeindruckend. Während der gesamten Dauer verfolgen sie das Renngeschehen genauso intensiv und interessiert wie das Rahmenprogramm. Dieses wird es auch 2018 wieder in sich haben, als Beispiele seien hier nur die Auftakt-Präsentationsfahrten am Freitagabend ab 18:00 Uhr oder die eigene Glasbach-UKW-Radiofrequenz 90,8 erwähnt. Das Fahrerfeld ist erlesen, beinhaltet beim auch zur FIA Berg-Europameisterschaft und zum Luxemburger Championat zählenden Event jede Menge bekannte Namen, die Garant für hochklassigen Gipfelsturm-Sport sind. Einen kräftigen Beitrag dazu bringen die aktiv fahrenden Mitglieder des Berg-Cup e.V. ein. Sieben davon gehen im Rahmen des NSU-Bergpokals an den Start. Das Siegduell der luftgekühlten Fahrzeuge dürfte wohl zwischen Steffen Hofmann und Jörg Höber laufen. Bei den nach Gruppe H-, FS- oder E1-Reglement vorbereiten Rennern bis 1150 Kubik empfehlen sich Youngster Dominik Schlott und Routinier Hugo Moser (beide VW Polo 16V) für die Hauptrollen. Über der 1,4-Liter-Klasse schweben die Fragen, wie gut Franz Weißdorn auf der schnellen Piste mit seinem neuen VW Scirocco 16V zurechtkommt und ob er dem Tempo des 1400er-Top-Favoriten Armin Ebenhöh (VW Minichberger Polo 16V) folgen kann. In der Abteilung bis 1,6 Liter Hubraum liegen leider nur zwei Nennungen vor. Deshalb werden Helmut Maier (VW Spiess Golf 16V) und Stefan Faulhaber mit seinem Opel Minichberger Kadett 16V wohl zusammen mit den 2-Litern gewertet werden. Diese melden mit ihren 24 Startern einmal mehr volles Haus. Heißester Anwärter auf den Sieger-Lorbeer ist hier Thomas Strasser im VW Minichberger Scirocco 16V, der sich vor dem Sprung aufs Podest allerdings zuerst mit einer ganzen Schar weiterer etablierter Mitbewerber auseinandersetzen muss. Geht man von der Papierform und vom Strecken-Erfahrungsfaktor aus, dann ist Marcel Gapp mit seinem BMW M3 E36 bei den 3-Litern siegverdächtig. Bei den Bergmonstern mit mehr als 3 Liter Hubraum muss sich Norbert Handa mit viel internationaler Konkurrenz auseinandersetzen. Ein besonderes Schmankerl dieser Klasse könnte der Auftritt von ex-Peugeot-306-S16-Pilot Jochen Stoll werden, der auf einem Porsche 997 GT3 Cup des KÜS Team75 Bernhard genannt hat. Last, but not least, bleibt uns noch die Daumen für Ralf Kroll mit seinem Silver Car S2 G Evo zu drücken. Gewürzt wird das Renngeschehen möglicherweise zusätzlich durch seinen besonderen Wertungsmodus. Dieser sieht vor, dass von drei gefahrenen Race-Heats nur die zwei schnellsten erzielten Zeiten fürs Klassement berücksichtigt werden. Wer übrigens eine Woche Zeit hat, der kann gleich in Thüringen bleiben. Denn die Berg-Karawane zieht von Steinbach nur rund 85 Kilometer weiter Richtung Norden nach Heilbad Heiligenstadt, wo am 16./17. Juni das „23. Int. ADAC Ibergrennen“ als nächster Lauf des NSU-Bergpokals und der beiden KW Berg-Cups im Terminplan steht. Ihr kommt doch mindestens zu einem der beiden nächsten Events? Das ist super, ich freue mich darüber!
Und das übrigens gleich zweimal: Zum einen mit dem sehr gelungenen, großen Stand in der Halle A4, zum anderen durch die tollen Fahrten von Walter Voigt mit seinem VW Polo 16V sowie von Werner Weiß im Rahmen des Vintage-Demo-Racings auf dem eigens dafür präparierten Motodrom-Kurs im Freigelände gleich neben den Messebauten. Der stets spektakulär agierende Werner Weiß verzichtete dabei zu Gunsten maximaler Driftwinkel sogar auf den imposanten Heckflügel seines Ford Escort RS 1800 BDA, schraubte zum Ausgleich dafür einen Beifahrersitz in seinen Renner, auf dem Freundin Susi originale Cockpiteindrücke sammeln konnte.